Vermutlich stammt diese männliche schwarze Säuglingsmumie aus einem ägyptischen Begräbniszeremoniell. Die ursprüngliche Umwicklung mit Binden ist verloren, stattdessen wurde der Körper auf ein hölzernes Gestell montiert. Menschliche Mumien kamen unter anderem über den Handel mit pharmazeutischen Grundstoffen in die Apotheken der Frühen Neuzeit, denn sie waren Bestandteil einiger Medikamentenrezepturen. In der Linck-Sammlung wurde die Mumie als "Mohren-Kind" bzw. als "Aethiops", im damaligen Begriffsverständnis als afrikanischer Mensch mit schwarzer Hautfarbe, geführt. Allerdings kursierten im Barock auch Rezepte für Lacke und ähnliche Tinkturen, mit denen menschliche Körper künstlich geschwärzt werden konnten, um ihre vermeintlich exotische Herkunft deutlich vor Augen zu führen. Die Natürlichkeit der schwarzen Hautfarbe des Präparats wird heute angezweifelt.
Linck-Sammlung, belegt im Linck-Index I (1783), S. 4, Nr. 5: "Aethiops cera impletus. Ein Mohrenkind auf einem Gestelle."
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