Die Tonscheiben unterschiedlicher Größe und Dicke wurden, einer Notiz des Sammlers zufolge, 1927 in der sogenannten Heidenschanze, einer Höhensiedlung der Spätbronze- und Früheisenzeit in Coschütz bei Dreden ausgegraben. Die Stücke unterscheiden sich nicht nur in ihrer Größe sondern auch hinsichtlich der Magerung des verwendeten Tones und des Brandes.
Derlei zurechtgeschlagene und an den Kanten abgeschliffene Keramikfragmente finden sich in unterschiedlichsten archäologischen Fundzusammenhängen verschiedenster Kulturen über viele Jahrhunderte. Funde unter anderem in Kontexten der klassischen Antike legten mit Blick auf die von griechischen Vasenbildern bekannten Brettspiele oder das durch in Stein geritzte Spielfelder bezeugte römische Mühlespiel eine Interpretation solcher Stücke als "Spielsteine" nahe.
Aus Schriftquellen ebenso wie durch ein Vasenbild auf einer Kylix von der Athener Agora ist eine Verwendung von zugeschlagenen und gerundeten Tonscherben zur Analhygiene überliefert, die durch naturwissenschaftliche Untersuchungen an Einzelstücken ebenso wie durch zahlreiche Funde in römischen Latrinen nunmehr für die Antike gut belegt ist.
Ob eine der vorgenannten Interpretationen für Kulturen der schriftlosen mitteleuropäischen Prähistorie tragfähig ist, kann an dieser Stelle kaum erörtert werden. Denkbar sind beide genannten Verwendungen auch für die Lausitzer und die darauf folgende Billendorfer Kultur.
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