Das im chinoisen Stil gebaute Moritzburger Fasanenschlösschen beherbergt neben den Strohtapeten auch Feder- sowie Stickereitapeten. Letzteres gab den Anschub für eine Sammlung exquisitester Näh- und Stickutensilien des 18. und 19. Jahrhunderts.
Diese winzigen Münzgeldbörsen wurden nach der Einführung der Goldmünze im Jahr 1817 „Souverän Geldbörsen“ genannt. Sie waren die Nachfolger der großen Beuteltaschen, die Frauen unter ihren Röcken trugen. Doch als diese schmaler wurden, war es unmöglich geworden eine so sperrige Tasche unter dem Kleid zu tragen, sodass die Damen des 18. Jahrhunderts auf diese kleinen, aber feinen Geldbörsen umstiegen.
Die gebräuchlichsten Arten von Perlengeldbörsen im frühen 19. Jahrhundert waren gestrickt, gehäkelt, mit Perlen bestickt, mit Tambourperlen oder auf Webstühlen gewebt.
Für zart gestrickte Exemplare wie diese wurden Strickseide und dünne Stahlnadeln verwendet. Perlen aus Stahl oder gefärbtem Glas wurden in die Maschen gestickt. Öffnen lässt sich das Säckchen über die feuervergoldete Bügelschließe. Diese besitzt einen Hakenverschluss, der durch einen Druckknopf gelöst werden kann - ein guter Hinweis, dass diese Geldbörse vor 1840 entstanden sein muss.
Der Bügel ist mit einem Musterband aus Blumen und pflanzlichen Motiven verziert. Auf der Börse aus blauem Seidengarn sind blaue und goldene Perlen verteilt, u. a. bilden die goldenen Perlen ein Zickzack-Muster. Am unteren Ende hängt eine ornamentale Kugel.