Ofenschirm, datiert um 1760/1770, in Leinengewebe ausgeführt, auf einem Holzrahmen gespannt und beidseitig bearbeitet, d.h. bestickt und in den Farben blau, grün, beige, rot appliziert; der Rahmen, als Grundgerüst des Schirmes, wird durch an der Spitze und am Griff zusammengeschmiedete Eisenstäbe gebildet; er ist doppelseitig mit dem applizierten und besticktem Leinengewebe bezogen und hat die Form eines nierenförmigen Blattes:
Seite A zeigt einen Papagei als dem Modevogel der gehobenen Gesellschaft, in einem Ring sitzend, umgeben von Blüten, Blätter und Astwerk, außerdem finden sich Pfau, Hase und Eichhörnchen als Vertreter der Fauna; Seite B präsentiert den Reichsdoppeladler, der in seinen Klauen Rollwerkkartuschen, links mit dem schönburgischen Geschlechterwappen und rechts mit dem Buchstaben „F“ hält; letztgenannte Chiffre gibt einen Hinweis auf die Besitzerin und mögliche Herstellerin des Objekts: Gräfin Magdalena Franziska Elisabeth von Schönburg-Wechselburg (1727-1772), seit 1757 zweite Gemahlin des Grafen Albert Christian Ernst von Schönburg-Hinterglauchau (1720-1799); auf der B-Seite des Blatts finden sich weiterhin ein Fruchtkorb, Blüten, Blatt- und Astwerk sowie fünf Vögel, u. a. ein Pfau und ein Storch als Zierelemente, diese sind mit polychromen Material gestickt und appliziert, der umlaufende Rahmen in blauer Seide eingefasst