Gottfried Kohl stellte über einem Brunnenbecken einen Gerber mit Leder und Schabeisen dar, bei ihm eine junge Frau mit liebenswürdigem Gesicht sowie eine buckelnde Katze. Er die Plastik für den Freiberger Untermarkt und in Korrespondenz zum zwanzig Jahre zuvor entstandenen „Klatschweiberbrunnen“ am Obermarkt [WV 142]. Damit dient der Brunnen als ästhetischer Akzent für einen Erholungs- und Verweilraum in der Stadt. Dabei bezog sich Kohl auf den umgebenden Stadtteil wie auf die Stadtgeschichte, zu der 1889 die Gründung der ersten Gerberschule Deutschlands gehört. Kohl bot den Betrachtern mit dieser Huldigung an das Handwerk gleichsam mit leichter Hand eine Identifikationsmöglichkeit mit ihrer Stadt und deren Geschichte an.
Das Tonmodell ist in Fotos im Nachlass des Künstlers überliefert.