Das im chinoisen Stil gebaute Moritzburger Fasanenschlösschen beherbergt neben den Strohtapeten auch Feder- sowie Stickereitapeten. Letzteres gab den Anschub für eine Sammlung exquisitester Näh- und Stickutensilien des 18. und 19. Jahrhunderts.
Diese winzigen Münzgeldbörsen wurden nach der Einführung der Goldmünze im Jahr 1817 „Souverän Geldbörsen“ genannt. Sie waren die Nachfolger der großen Beuteltaschen, die Frauen unter ihren Röcken trugen. Doch als diese schmaler wurden, war es unmöglich geworden eine so sperrige Tasche unter dem Kleid zu tragen, sodass die Damen des 18. Jahrhunderts auf diese kleinen, aber feinen Geldbörsen umstiegen.
Die gebräuchlichsten Arten von Perlengeldbörsen im frühen 19. Jahrhundert waren gestrickt, gehäkelt, mit Perlen bestickt, mit Tambourperlen oder auf Webstühlen gewebt.
Dieses Geldsäckchen ist in der Technik des „nettings“ gefertigt, welches aus dem Englischen übersetzt so viel bedeutet wie „netzen“ oder „vernetzen“. Es ist eines der ältesten Fadenhandwerke und kam im 16. Jahrhundert auf. Der Begriff bezieht sich auf jeden Prozess, bei dem Garne miteinander verschlungen, verknotet oder verdrillt werden, was zu einer textilen Fläche mit offenen Zwischenräumen führt. Zu Beginn wurde diese Fingerfertigkeit für das Herstellen von Fischernetzen und Vogelfallen verwendet. In der georgianischen Zeit wurde es ein beliebter Zeitvertreib für die Bourgeoisie.
Viele der Geldbörsen des 18. und 19. Jahrhunderts, insbesondere für Damen, waren "genetted". Dieses Exemplar besteht aus braunem Seidengarn und hebt sich durch die Verwendung von kleinen und großen Korallenperlen an den Verschlussstangen und dem Ring hervor. Unten am Beutel befindet sich auch eine Quaste aus roten Perlen.