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Museum Niesky Johann-Raschke-Haus Lähmungszug

Lähmungszug

Reisebericht vom Geräte- und Lähmungszug der Firma Christoph & Unmack

Der Reisebericht dokumentiert die Fahrt des Geräte- und Lähmungszuges der Abteilung Waggonbau der Firma Christoph & Unmack AG vom 16.April 1945 bis zu seiner Rückkehr am 8.Juli 1945. Er wurde vermutlich von einem der Mitreisenden verfasst. Zu dem gesamten Zug gehörten anfangs neben einer kleinen Werklok, ein Waggon Gepäck von der Heeresabnahme und zehn Waggons Lähmungs- und Räumungsgut. Mit Herannahen der Front verluden Mitarbeiter der Firma C&U am 16. April sogenanntes Lähmungsgut in Waggons. Sie folgten damit den Vorschriften der Wehrmacht zur Auflockerung, Räumung, Lähmung und Zerstörung bei der Räumung besetzter Gebiete (ARLZ-Maßnahmen). Industriebetriebe hatten demnach beim Vorrücken der Kampfhandlungen Lähmungsmaßnahmen durchzuführen. Dabei waren durch Entnahme wichtiger Teile und Werkstoffe Maschinen momentan produktionsunfähig zu machen, bei einer eventuellen Rückeroberung des Gebietes sollten diese schnell wieder produktionsbereit sein. Mit den Lähmungszügen wurden auch die in Niesky verbliebenen Werksangehörigen mit ihren Familien evakuiert. Zeitzeugen berichteten von einen weiteren Zug (vermutlich aus der Betriebsabteilung Holzbau), der Maschinenteile und Werksangehörige ins Zweigwerk der Holzbaufirma nach Osterwieck/Harz brachte.

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