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Museum Niesky Johann-Raschke-Haus Neue Dauerausstellung - Bereich 2-4 - Niesky im 18. und 19. Jh.

Neue Dauerausstellung - Bereich 2-4 - Niesky im 18. und 19. Jh.

Auswahl der Exponate für die neue Dauerausstellung - Bereich 2-4 Niesky im ausgehenden 18. und 19. Jahrhundert, Entwicklung von Handwerk und Hausgewerbe, politische Entwicklung - Trennung Brüdergemeine-politische Gemeinde

[ 32 Objekte ]

Apothekenflasche Borwasser

Die Arzneimittelflasche trägt ein rosafarbenes Etikett mit dem Aufdruck "Borwasser Apotheke der Brüdergemeine Niesky O.-L. Fernspr. 241" und der handschriftlichen Ergänzung "für Augen". Schon seit 1765 befand sich die Apotheke der Brüdergemeine am Zinzendorfplatz 12. Das Gebäude direkt an der Ecke zur Ödernitzer Straße wurde im April 1945 zerstört. Borwasser ist eine antiseptisch wirkende Lösung aus Borsäure, die man früher als Mittel gegen Entzündungen in den Augen verwendet hat, heute allerdings nicht mehr dafür nutzen sollte. Auch auf dem rosafarbenen Etikett steht mit Bleistift "für Augen" als Verwendungszweck. Verschlossen hat man die Fläschchen mit einem kleinen Korken. Die Grundfläche ist sechseckig.

Suppenlöffel von P. W. Streck

Der silberne Suppenlöffel wurde von Paul Wilhelm Streck (1853-1928), einem Nieskyer Goldschmied, hergestellt. Auf dem Griff ist auf der Vorderseite "P. P. 1. Mai 1892" eingraviert. Das könnte auf einen früheren Besitzer hinweisen, der an diesem Tag ein besonderes Ereignis beging. Das Goldschmiedegeschäft Streck befand sich am Zinzendorfplatz 4 an der Ecke zur Muskauer Straße, im Volksmund "Strecks Eck" genannt. Das Gebäude wurde im April 1945 zerstört. Im Jahr 1960 entstand an der Stelle ein vierstöckiger Wohnblock mit Ladenunterbauten (Frisörsalon "Sybille").

Werbeprospekt R. Barthel

"Der Stolz jeder Frau: Schönes Porzellan und Kristall aus dem guten Fachgeschäft" - Diese Darstellung ist das Titelblatt eines kleines Warenkatalogs aus den 1930er Jahren, herausgegeben vom Haus der Geschenke von Richard Barthel Niesky. Angeboten werden darin verschiedene Kaffee- und Tafelservice und verschiedene andere Produkte aus Porzellan und Kristall, wie Obstschalen, Rumflaschen, Bowlegläser und vieles mehr. Das Traditionsgeschäft der Familie Bartel existiert heute noch in Niesky.

Lehr-Brief 1913 Fritz Maroske

Dieses Dokument ist der Lehrbrief von Fritz Maroske, der vom 1. April 1910 bis 1. April 1913 eine Stellmacherlehre absolvierte. Es wurde von der Handwerkskammer in Liegnitz ausgestellt und bezeugt das Lehr- und Prüfungszeugnis sowie die Gesellenprüfung für das Stellmacher-Handwerk. Das heißt, Maroske hat gelernt, wie man Räder, Wagen und ähnliches herstellt.

Paul Jenke´s Journal - Lesezirkel

Das Heft gehört zu Paul Jenke's Journal-Lesezirkel und beinhaltet die einmal wöchentlich immer sonntags erscheinenden Zeitschrift "Über Land und Meer" Nummer 25 von 1904. Die Journal-Artikel sind ohne regionalen Bezug. Darin werden zum einen fortlaufend Ausschnitte aus Romanen, aber auch Artikel zu anderen unterhaltsamen Themen abgedruckt. Der Nieskyer Drucker Paul Jenke hat die in Stuttgart herausgegebene Zeitschrift über einen Lesezirkel in seiner Heimat verliehen und hatte somit einen kleinen Nebenerwerb.

Teller "Kaffee Bachmann"

Am Rand des ansonsten weißen Tellers befindet sich eine dicke aus verschieden Blütenköpfen bestehende lilafarbene Linie. Oben steht ebenfalls in lila Farbe die Aufschrift "Kaffee Bachmann" in einer mit Pünktchen und weiteren Blütenköpfen abgegrenzten ovalen Fläche. Hergestellt wurde das Geschirrstück von Bauscher. Das Café Bachmann ging 1924 aus einer Konditorei hervor. Die Gastsstätte hat sich unter dem Namen "Stadtkrug" bis in die Gegenwart an der Görlitzer Straße erhalten.

Teller "Gasthof Zum Stern" (1)

Um den Rand des ansonsten weißen Tellers zieht sich eine dünne rotbraune und darüber eine etwas dickere grüne Linie. An der oberen Seite des Rands befindet sich das Logo und der Name der Gaststätte "Gasthof Zum Stern" in rotbrauner Farbe. Der Stern ist dabei siebenzackig. Der Gasthof „Zum Stern“ an der Muskauer Straße wurde 1870 von Gustav Louis Siegfried Friebe gebaut. Der bis dahin in der Brüderhaustischlerei beschäftigte Meister nutzte die seit 1867 in Niesky eingeführte Gewerbefreiheit für seinen Schritt in die Selbstständigkeit. Erstmals gab es nun neben der „Gemeinlogis“ der Brüdergemeine eine weitere Gastwirtschaft in Niesky. Nach seinem Tod 1892 übernahm W. Schröter die Gaststätte. In der nächsten Generation führte ab 1909 H. Winkler, der zuvor Wirt des Gasthofs „Zum Anker“ in Neusärichen war, den Gasthof weiter.

Kaufvertrag zwischen Brüdergemeine Niesky und Bäcker Christian Heinrich Gruhl

Die evangelische Herrnhuter Brüdergemeine zu Niesky verkauft durch ihren Gemeindevorsteher Johann Gottfried Goldmann (1754-1824) ein Wohnhaus mit Nebengebäuden und Garten für 1500 Thaler. Der Käufer ist Christian Heinrich Gruhl (1796-1851), der fortan hier eine Bäckerei betreibt. Es handelt sich dabei um die Bäckerei auf der Ödernitzer Straße 2. Bis zur Zerstörung des Gebäudes 1945 war auf der Ödernitzer Straße 2 eine Bäckerei. Der 20-seitige Kaufvertrag wurde vom Gräflich-Einsiedel'schen Gerichtsamt zu Niesky ausgestellt und ist auf den 6. März 1821 datiert.

[Stand der Information: ]