![Museum Barockschloss Delitzsch [CC BY-NC-SA]](https://asset.museum-digital.org/sachsen/images/34/602-vi_11291_k/heiligenfigur_aus_terrako/heiligenfigur-aus-terrakotta-602.jpg)
Diese weibliche Keramik-Skulptur aus dem Spätmittelalter präsentiert sich im mittelalterlichen Gewand und Gebende. Sie entstammt der Delitzscher Stadtkirche „St. Peter und Paul“. Der Chronist Willy Otto Schmidt verortet den Fundort dieser Figur im Bereich der Kaland-Kapelle, im südlichen Bereich des Westwerks und berichtet in seiner Kirchenchronik über den Fund im Jahre 1889: „Man fand sie in einer zugemauerten Nische unter einem wieder aufgebrochenen Fenster der Stadtkirche“. Dort befanden sich ursprünglich die Altäre „St. Barbara“ (1344) und „Corporis Christi“ (1375). Da der Skulptur das Attribut fehlt, ist eine eindeutige Zuordnung nicht möglich. ..Ein Grundriss der Kirche von 1889 verortet im Bereich der Kaland-Kapelle auch einen so bezeichneten „Nonnenwinkel“. Demzufolge kann die Figur ebenso eine Nonne darstellen. Vielleicht besteht ein Zusammenhang zur Aufzeichnung des Chronisten Lehmann: „1325 schenkte die Witwe Agnes (von Bayern) das hiesige Pfarrlehn dem St. Klaren-Kloster bei Weißenfels.“ Jenes Kloster wurde von Sophia aus dem Hause Landsberg 1284 gestiftet. Die Tracht der Klarissen entspricht im weitesten Sinne der Kleidung der Franziskaner.