Dargestellt ist möglicherweise eine weitere Pomona, wenn sie über die beigegebenen Früchte in ihrer rechten Hand als Göttin der Obstbäume und Baumfrüchte identifiziert wird. Das schwungvolle Standmotiv im Kontrapost wird von einem dünnen, malerisch drapierten Untergewand betont. Durch die Gürtung über der Hüfte fällt es in einem leichten Bausch, während der scheinbar herabgeglittene wärmende Fellmantel ihre Oberschenkel umspielt und hinten in seiner schweren Stofflichkeit bis zum Boden fällt. Der Kopf fehlt. Sie gehörte zu einem Skulpturenreigen der Pomona- und Florafiguren am Boulingrin im Barockgarten Großsedlitz, (Gartengrundriss, Nr. 12).
Dieses Original steht heute im Lapidarium des Barockgartens.
Zunächst als Landsitz erbaut, kam das Areal 1723 in den Besitz August des Starken. Er ließ es zu einer bedeutenden Anlage nach Versailler Vorbild mit terrassenartiger Struktur, Parterren, Orangerien und Wasserspielen ausbauen und feierte hier große Feste. Zerstört, verfallen und seit 1992 behutsam restauriert, ist sie heute wieder als Gartenanlage erlebbar.
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