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Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Barockgarten Großsedlitz Barocke Skulpturen Großsedlitz [BAR_IN_000034]
Herbst (Original) (SBG gGmbH CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: SBG gGmbH / Lieberknecht, Werner (CC BY-NC-SA)
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Herbst (Original)

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Beschreibung

Nackt, in einer außergewöhnlich dynamisch gestreckten und gleichzeitig verdrehten Haltung steht die Figur des Bacchus dem Betrachter gegenüber. Das Fell einer Raubkatze ist locker und schwungvoll um den Männerkörper drapiert. Ungewöhnliches Detail sind hierbei die an den Enden des Fells befindlichen Tatzen mit den teils abstehenden Knochenenden. Während sich Bacchus mit dem nach unten gestreckten rechten Arm auf einem Baumstumpf abstützt, hält er den linken Arm hoch über seinen nach rechts gedrehten Kopf. Aus der erhobenen Hand hängt ein dickes Traubenbündel herab, dass er mit dem geöffneten Mund zu erreichen sucht. Ein üppiger Trauben-Weinlaub-Kranz ziert auch seinen Kopf. Zwischen seinen weit auseinanderstehenden gestreckten Beinen liegt diagonal mit dem Rücken auf der Plinthe ein kleiner Pan, die Bocksbeine strampelnd nach oben gestreckt. Seine Flöte ist seitlich abgelegt, da er neckend versucht, das Tuch herabzuziehen, das die Lenden des Bacchus bedeckt. Die Gesichtszüge des Mannes mit dem Kinnbart und den kleinen Hörnern über der Stirn sowie die spitzen Ohren vervollständigen das Bild des Weingottes. Mit den Trauben und dem bocksbeinigen kleinen Begleiter ausgestattet, handelt es sich hier um Bacchus/Dionysos der innerhalb eines Jahreszeitenzyklus die Allegorie des Herbstes verkörpert. An der Skulptur fällt besonders die pyramidale Komposition, die sich nach oben schraubenförmig verdreht, auf. Die Haltung, die lebendig muskulöse Körperdurchbildung, die markanten Gesichtszüge und die naturalistischen Details, wie die Baumringe am oberen Ende des Stumpfes, betonen die Eigenwilligkeit der Darstellung und belegen einmal mehr die ideelle Verwandtschaft zu Permosers Bacchanten am Dresdner Zwinger oder dem Vorbild in Elfenbein. Die außergewöhnliche Komposition und die phantasievollen Details verweisen auf Johann Christian Kirchner als ausführenden Künstler.
Diese Skulptur gehört zum Zyklus der vier Jahreszeiten im barocke Garten, (Gartengrundriss, Nr. 22).
Zunächst als Landsitz erbaut, kam das Areal 1723 in den Besitz August des Starken. Er ließ es zu einer bedeutenden Anlage nach Versailler Vorbild mit terrassenartiger Struktur, Parterren, Orangerien und Wasserspielen ausbauen und feierte hier große Feste. Zerstört, verfallen und seit 1992 behutsam restauriert, ist sie heute wieder als Gartenanlage erlebbar.

Material/Technik

Cottaer Sandstein, fein

Maße

H x B x T in cm: 230 x 108 x 75

Literatur

Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Barockgarten Großsedlitz

Objekt aus: Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Barockgarten Großsedlitz

Die Entstehung der barocken Gartenanlage einschließlich Schloss „Friedrichsburg“ zwischen 1719 und 1732 ist Entwürfen der Architekten Matthäus Daniel...

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