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HEIMATWELTEN Zwönitz - Raritätensammlung Bruno Gebhardt Waffen [2024/1/1-9/BG]
Samurai-Rüstung, 9-teilig (HEIMATWELTEN Zwönitz - Raritätensammlung Bruno Gebhardt CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: HEIMATWELTEN Zwönitz - Raritätensammlung Bruno Gebhardt / Marco Blechschmidt (CC BY-NC-SA)
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Neunteilige Samurai-Rüstung, Tosei gusoku

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Beschreibung

Das 9-teilige Rüstungsset besteht aus einem Helm mit Nackenumschlag und Helmschmuck, einer Gesichtsmaske mit Kragen, einem Brustpanzer mit fünfteiliger Panzerschürze, Oberschenkelschurz inklusive Beinschienen, Kampfhandschuhen sowie einer Schulterpanzerung aus Platten und einem zusätzlichen stahlkettengepanzerten Oberschenkelschutz, dessen Zugehörigkeit zum ursprünglichen Konvolut allerdings nicht sicher ist.

Während es sich bei Brustpanzer, Helm und Gesichtsmaske weitestgehend um Arbeiten aus lackierten und vernähten Lederstreifen sowie getriebenen Stahl- und Kupferblechen (itazane) handelt, sind Beinschutz, Oberschenkelschurz und Kampfhandschuhe als Stahlkettenpanzer mit einzeln aufgenähten, goldlackierten Blechplättchen gearbeitet. Die für die Verzierung der Lederteile verwendeten Schablonen wie auch die Muster der Textiloberflächen lassen jedoch eine Herstellung aller Rüstungsteile als Set annehmen.

Eine genaue Datierung der Rüstung erscheint problematisch. Jedoch machen Vergleiche mit anderen Rüstungen hinsichtlich handwerklicher Ausführung und Zusammensetzung der einzelnen Rüstungsteile eine Entstehung um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert wahrscheinlich.

Bruno Gebhardt ersteigerte die Rüstung zusammen mit einer weiteren Samurai-Rüstung samt zugehöriger Figurine und zwei japanischen Speeren (yari) 1931 im Auktionshaus Hugo Helbing in München. Als Einliefernde Person wurde eine "Arndt, Math.[ilde] aus München angegeben, Witwe eines 1919 verstorbenen Generalleutnants a.D. Richard Arndt.

Material/Technik

Stahl, Kupfer, Stahlblech, Kupferblech, Stahlringe, Bast, Seide, Leder, schwarzer, roter und goldener Lack, urushi-Lack; geschnitten, geschmiedet, gebohrt, getrieben, genietet, genäht, geflochten, gefärbt, geklebt

Maße

Brustpanzer ohne Schürze HxBxT: 40cm x 35cm x 30cm

Ausführliche Beschreibung

Helm "kabuto": Kalotte aus 24 radial angeordneten Blechen, im Scheitel Loch mit floral gestalteter Kupfereinfassung "kashiradate", Blendschutz "mabisashi" mit kleinteilig floral gemustertem Leder bezogen und kupfernem Rand, vierfach geschobener Nackenschirm "shikoro" aus lackiertem Leder, Schläfenschutz mit floral gemustertem Leder bespannt, aus schwarzem Blech gearbeitete und mit Kupfernieten befestigte Fassung für Helmzier, Helmzier "tatemono" aus goldlackiertem Metall

Maske: "mempo" aus getriebenem Stahlblech, das eine agressive Fratze zeigt, außen schwarz und innen rot lackiert, Halsschutz "yodare Kake" aus schwarz lackierten Stahlblechen

Brustpanzer "do" mit fünfteiliger Panzerschürze "kusazuri": Panzer-Vorderseite aus sieben unbeweglich und zwei beweglich verbundenen gehärteten und lackierten Lederstreifen "itazane", mit dunkelblauen Textilbändern verbunden, erstes bewegliches Segment filigran gemustert, im Achselbereich angesetztes Blech mit filigran gemustertem Lederbezug, Ränder kupferbesetzt; Panzer-Rückseite aus neun unbeweglich mit dunkelblauen Textilbändern verbundenen Lederstreifen, oberstes Segment sowie Schulterpartie mit filigran gemustertem Leder besetzt, ebenso Blech im Achselbereich; im unteren Rücken Halterung und im oberen Rücken kupferne Ringöse zur Aufnahme der Standarte "sashimono", Innenseiten mit rot- und schwarzlackiertem Leder bezogen, Vorder- und Rückseite links mit Scharnier verbunden, rechts und an den Schultern Textilbänder zum schließen des Panzers, nach unten mit dunkelblauen Bändern befestigte fünfteilige Panzerschürze mit Einzelteilen aus je fünf mit dunkelblauen Textilbändern beweglich verbundenen schwarz lackierten gehärteten Lederstreifen

Schulterpanzer "sode": beidseitig aus sieben schwarzlackierten gehärteten Lederstreifen "itazane" mit dunkelblauen Textilbändern verbunden, das jeweils oberste Segment als Halsschutz abgewinkelt und mit kupferbeschlagenem Rand, innen mit lackiertem Leder bezogen und auf ganzer länge durch Wildlederstreifen verbunden

Handschuhe "kote": grobes Textilgeflecht, vermutl. Hanf, oberseitig mit nur in Resten erhaltenem feinerem Gewebe überzogen, darauf aufgenäht goldlackierte Metallplättchen sowie Stahlketten, dem Körper zugewandte Seite mit filigraner geometrischer sowie floraler Seidenstickerei, durch Schnüre im Achselbereich angesetze rechteckige Rüstungsteile mit Stahlringgeflecht als Achselschutz "waki biki".

Oberschenkelschurz/Beinschutz: zweiteilig, vernäht, aus grobem Textil mit aufgenähtem Stahlringgeflecht sowie goldlackierten Stahlplättchen, dazwischen feinem seidenbesticktem Stoff zwischen den Ketten, der nur in Resten erhalten ist; Knieschutz aus in roten Stoff eingenähten sechseckigen stahlblechen; stählerne, rotbraun lackierte Beinschienen "suneate"; Säume aus blauem weiß gemustertem Stoff, Innenseite monochrom blau

Beinschutz "haidate" (Zugehörigkeit zum ursprünglichen Konvolut unsicher): textiler Unterzug, grobfaseriger Bast, bespannt mit feineren, vernähten, farbigen Textilstreifen, verm. Baumwolle und Leder, darauf aufgenäht feingliedrige Stahlketten und vereinzelt rechteckige Kupferplättchen und Kupferrosetten

Karte
Hergestellt Hergestellt
1800
Japan
Gekauft Gekauft
1931
Bruno Gebhardt (Sammler)
Zwönitz
Verkauft Verkauft
1931
Hugo Helbing
München
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1603
1602 1933
HEIMATWELTEN Zwönitz - Raritätensammlung Bruno Gebhardt

Objekt aus: HEIMATWELTEN Zwönitz - Raritätensammlung Bruno Gebhardt

Die „Gebhardtsche Sammlung“ war einst die größte Privatsammlung des Erzgebirges. Sie zeugt noch heute vom Sammlerfleiß eines einfachen Handwerkers,...

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