Pomona als Göttin der Obstbäume ist als frontal ausgerichtete Gewandfigur dargestellt. Die Draperie des Gewandes unterstreicht das Standmotiv, ein gedrehter Mantelbausch liegt diagonal über der Brust. In beiden Händen hält sie Fruchtzweige (Ölbaum, Lorbeer, Pflaume oder Kirsche). Links zu ihren Füßen liegt ein Füllhorn, aus dem Früchte herausquellen. Die Beschreibungen der Skulpturenaufstellung des 19. Jahrhunderts nennen am Boulingrin mehrere, mit Gaben der Natur ausgestattete Jungfrauen als Reigen oder Zyklus der Fruchtbarkeit. Hinsichtlich ihrer Ausrichtung und der Gewandbehandlung weist sie deutliche Ähnlichkeiten zu den heute nicht mehr erhaltenen Fruchtbarkeitsallegorien, die Stuckfiguren in den Nischen des Palais im Großen Garten von Jeremias Süßner (1653−1690) auf.
Besucher können diese Kopie als Teil des Skulpturenensemble an den beiden Längsseiten des Boulingrin als Reigen bzw. Zyklus der Fruchtbarkeit sehen, (Gartengrundriss, Nr. 6).
Zunächst als Landsitz erbaut, kam das Areal 1723 in den Besitz August des Starken. Er ließ es zu einer bedeutenden Anlage nach Versailler Vorbild mit terrassenartiger Struktur, Parterres, Orangerien und Wasserspielen ausbauen und feierte hier große Feste. Zerstört, verfallen und seit 1992 behutsam restauriert, ist sie heute wieder als Gartenanlage erlebbar.