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Museum Bautzen – Muzej Budyšin Bürgermeistergalerie

Bürgermeistergalerie

Über die Sammlung

»Bautzener Bürgermeistergalerie« -Sammlung von Bürgermeisterporträts der Stadt Bautzen

Von 1400 an gab es in Bautzen bis in die Gegenwart hinein 127 regierende Bürgermeister und Oberbürgermeister der Stadt. Einige von ihnen hatten ihr Amt nur wenige Wochen, andere wiederum viele Jahre inne. Von einer Reihe der Stadtoberhäupter wurden Porträts gemalt, die Eingang in die »Bürgermeistergalerie« fanden, die jahrhundertlang im Rathaus der Stadt aufbewahrt wurde. Heute befindet sich die 55 Gemälde umfassende Porträtsammlung im Museum Bautzen.

Die Stadt Bautzen verfügt neben Leipzig in Sachsen über die umfangreichste Bildnissammlung ihrer Stadtväter. Das älteste Bildnis entstand 1539/1542 und zeigt Antonius Röhrscheidt (†1542), das letzte Gemälde wurde um 1927 gefertigt und bildet Gottfried Franz Hermann Niedner (1873-1945) ab. Danach wurden keine künstlerischen Porträts von den Stadtoberhäuptern mehr gemalt. Hohen künstlerischen Wert haben unter anderem die ältesten Werke, die einem Vertreter der Cranach-Schule zugeschrieben werden. Andere Arbeiten stammen von auswärtigen Malern wie Christoph Gottlob Glymann (1684-?), Friedrich Philipp Reinhold (1779-1840) oder Hans Nadler (1879-1958). Daneben traten auch Bautzener Maler wie Michael Sporer (1596-1611 in Bautzen nachweisbar), Mattheus Crocinus (1583-1653) oder Carl Friedrich Kurth (1889-1971) als Porträtisten in Erscheinung.
Bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges hinein wurden die Gemälde auf Holz, ab 1636 dann auf Kupfer und seit dem 19. Jahrhundert auf Leinwand gemalt. Unterhalb des Porträts - die Dargestellten erscheinen immer im Brustbildnis im Gewand ihrer Zeit - sind auf den Gemälden Angaben enthalten, die Auskunft über das Leben und Wirken der betreffenden Person geben. Da viele Arbeiten bereits während der Amtszeit der betreffenden Personen gemalt wurden, komplettierte man dort oft nach ihrem Tod die Daten.
Die Porträts entstanden Anfangs im Auftrag des Stadtrates zu Bautzen. Nach 1653 kam es in Brauch, dass sie nicht mehr durch diesen in Auftrag gegeben und bezahlt wurden. Seit dieser Zeit ließ wohl jeder regierende Bürgermeister sein Bildnis auf eigene Kosten malen und machte es dann der Stadt zum Geschenk. Die Gemälde hingen bis 1729 im Ratsgewölbe des Rathauses. In diesem Jahr überführte man sie in die Ratsstube, wo sie bis 1950 verblieben. Danach wurden sie in das Museum Bautzen verbracht und werden seither in Auszügen in der Dauerausstellung ausgestellt.

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