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Museum Schloss Klippenstein Curt Voigt - Scherenschnitte und Zeichnungen

Curt Voigt - Scherenschnitte und Zeichnungen

Über die Sammlung

Curt Voigt - Zeichnung und Scherenschnitt
*21.12.1889 Dresden - + 25.01.1961 Liegau-Augustusbad

Die Sammlung umfasst knapp 200 Zeichnungen und mehr als 600 Scherenschnitte

Curt Voigt wurde am 21. Dezember 1889 in Dresden geboren. Schon früh begeisterte sich Voigt für das Malen und Zeichnen. Nach der Schule erlernte er in einer Dresdner Firma den Beruf des Tapetenmusterzeichners.
Autodidaktisch eignete sich Curt Voigt große Fertigkeiten im Scherenschnitt an. Ein Freund, dem er eine Arbeit schenkte, zeigte diese Oskar Seyffert, dem Gründer und Direktor des Volkskunstmuseums in Dresden. Von Seyffert ist als Reaktion überliefert: „Das müssen wir unsere Kinder lehren, aus schwarzweiß etwas zu machen.“ So erhielt Curt Voigt 1927 die Möglichkeit, seine Scherenschnitte im Dresdner Volkskunstmuseum einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Dort wurde der humorvolle 20-teilige Zyklus zum Märchen „Das tapfere Schneiderlein“ der Gebrüder Grimm gezeigt, aber auch mehr als 30 Orts- und Stadtansichten. In einer Ausstellungsrezension hieß es: „Er ist groß in seinem Genre, aber sein Genre ist klein“.
Der Künstler bereiste und bewanderte oft die Heimat und nähere Umgebung. Vor allem von Kirchen, Burgen, Schlössern und Marktplätzen der Region entstanden viele Skizzen und Zeichnungen, nach denen der Curt Voigt später seine Papierschnitte fertigte. Zu seinen Werken gehören Ansichten vom Schloss „Klippenstein, umkränzt von hohen Baumkronen; Moritzburg mit Schilf und Rohr und schwebenden Möwen; Schloß Schönfeld; Burg Leisnig; Hohnstein, kühn am Sandsteinfelsen“. Oft legte der Künstler beim Schneiden mehrere Papiere übereinander, so dass es selten ein Unikat gibt und viele Motive mehrfach erhalten sind.
1930 zog Voigt mit seiner Frau ans Waldeck in ein kleines Haus in Liegau-Augustusbad. Sein Atelier befand sich unter dem Dach und wurde von ihm liebevoll „Budike“ genannt. Neben Sehenswürdigkeiten, Stadtansichten und Märchenmotiven hielt der Künstler auch die Gegenwart mit Schere und Papier fest. Es entstand der große Zyklus „Aus dem Leben unserer Pioniere“, in dem er Szenen der Kinder beim Wandern, Forschen, Spielen und Musizieren festhielt.
1959 stellte Curt Voigt in dem neuen Heimatmuseum im Schloss Klippenstein aus. Von den 63 Arbeiten, die der damalige Museumsleiter Rudolf Limpach für die Ausstellung auswählte, befinden sich heute 47 in der mehr als 750 Werke umfassenden Curt-Voigt-Sammlung des Schlosses. Sie werden in einer Art Rekonstruktion der damaligen Schau in der Ausstellung „Bärtiger Mann“ gezeigt. Mit Rudolf Limpach verband Curt Voigt auch die Leidenschaft für Ortschroniken. Ähnlich wie Limpach, der akribisch an der Geschichte Radebergs forschte, arbeitete Voigt an einer Chronik für Liegau.
Am 25. Januar 1961 starb Curt Voigt zuhause in Liegau-Augustusbad. Rudolf Limpach veröffentlichte in der Aprilausgabe der Zeitschrift „Radeberger Kulturleben“ einen Nachruf, abgedruckt mit einem Handschnitt des Künstlers, der „Radeberg, am Markt“ (die Niederstraße mit Blick auf das Rathaus) zeigt. 1969 organisierte Rudolf Limpach anlässlich von Voigts 80. Geburtstag eine weitere Ausstellung und legte dem „Radeberger Kulturleben“ als Jahresgabe ein Schmuckblatt mit einer Stadtansicht Radebergs von Curt Voigt bei. 1995 fand die bisher letzte Personalausstellung von Curt Voigt im Museum Schloss Klippenstein statt. 2019 war die Präsentation von Arbeiten Curt Voigts einer von drei Teilen der Ausstellung "Bärtiger Mann - Historische und zeitgenössische Schattenrisse".

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